Wer sich für einen künstlerischen Masterstudiengang interessiert, muss nicht nur eine gute Abschluss-Note, sondern vor allem seine künstlerische Befähigungen in Form von Arbeitsproben vorweisen können. In Österreich gibt es eine ganze Bandbreite an Fakultäten und Hochschulen, an denen eine künstlerische Eignung oder eine Bewerbungsmappe Voraussetzungen sind.
Für klassische Kunststudiengänge sind in der Regel 10 bis 30 eigene zweidimensionale Arbeiten abzugeben. Diese können aus folgenden Inhalten bestehen:
Jeder Fachbereich hat dort seine eigenen Angaben an Form und Inhalt, an die sich BewerberInnen richten sollten. Manche Hochschulen akzeptieren diese Bewerbungsmappen in digitaler Form, andere wiederum verlangen diese in Papierform – mit entsprechenden Rahmendaten für die Größe, den Umfang und die Art der Inhalte.
Bei den Mappen kommt es auf äußerste Sorgfalt und Liebe zum Detail an und viele Universitäten und Akademien schätzen es nicht, wenn nur altes Schulmaterial oder Auftragsarbeiten als Portfolio herangezogen werden.
Die Mappe
Einige GutachterInnen empfehlen die Mappe mindestens in A2 zu erstellen, auch wenn kleinere Arbeiten durchaus mit eingefügt werden können. Die Werke sollten nicht aneinander kleben und die Mappe insgesamt nicht zu schwer sein.
Konzept
Die Reihenfolge der Kunstwerke sollte gut durchdacht sein. Die ersten Bilder sollten einen Eindruck der gesamten Mappe vermitteln und sehr starke Werke sollten weiter vorne zu finden sein, da die Entscheidung über die Eignung des Bewerbers oder der Bewerberin meist innerhalb von Sekunden fällt. Je nach Ausrichtung der Universität sind Vielseitigkeit und viele Materialien gefragt, andere legen großen Wert auf ein ganzheitliches Konzept. Wichtig ist außerdem, dass dabei noch Gestaltungsraum offen bleibt, denn wirkt das Konzept zu starr, könnte die Fakultät zu wenig Entwicklungspotential beim Bewerber vermuten. Oft ist es ratsam, die Mappe vorher mit ProfessorInnen oder DozentInnen zu besprechen, denn im Idealfall erhalten die BewerberInnen so bereits wichtige Ratschläge.
DO's | DON'T's |
Entwicklungsprozesse zeigen, Oberthemen finden | Mangas, Fantasy, Herzchen, Sonnenuntergänge, Kitsch |
Von direkten Objekt abzeichnen | Von Fotos abzeichnen |
Bilder ordnen: Höhepunkte an den Anfang setzen | Politische Statements |
In Serien arbeiten | Bilder signieren |
Eigenen Stil zeigen | Eselsohren, unsaubere Verarbeitung |
Quelle: Tipps für die Kunstmappe
Material und Druck
Wer sich nicht nur an einer, sondern an mehreren Universitäten und Hochschulen bewerben will, sollte hochwertige Kopien anfertigen, die den Originalen in nichts nachstehen. Die Vielzahl der Materialien von Öl, Kreide, Stiften, Stoffen bis zu digitalen Kunstwerken muss je nach Vorlage besonders behandelt werden. Bei digitalen Werken ist ein Ausdruck meist einfacher, als eine Kopie oder ein Scan von Vorlagen mit Öl oder Acryl. Die meisten Druckereien nehmen Dateiformate aus PDF, TIFF, JPG oder PNG, andere können auch mit Rohdaten der gängigen Profiwerkzeuge Photoshop, Corel Draw und Illustrator umgehen. Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Bewerber sich vor dem Druck bei der Druckerei über die Auflösung, Formate und Datenanforderungen informieren, welche beispielsweise in diesem Link anschaulich aufgeführt sind. Die meisten Drucke erfolgen im Farbraum CMYK, während auf Monitoren und am Computer RGB-Farbmodelle vorherrschen. Vor dem Ausdruck sollten diese entsprechend angepasst werden. Für das Einscannen von Gemälden sollten sich Bewerber an Fachdruckereien wenden, da sehr hochauflösende und große Scanner notwendig sind.
Einige Universitäten bieten außerdem Mappen-Vorbereitungskurse an, in denen erfahrene Studierende oder DozentInnen über die Mappen schauen und entsprechende Tipps geben. Unter inselwerkstaette.at lassen sich die aktuellen Prüfungstermine für die Kunstschulen in Österreich finden.
Nicht nur Kunststudierende müssen ihre künstlerische Befähigung vor Studienantritt unter Beweis stellen, auch Filmstudierende und Designer am Computer müssen in bestimmten Studiengängen Arbeitsproben und besondere Befähigungen vorzuweisen. Dies reicht vom Nachweis einer beruflichen Tätigkeit im entsprechenden Berufsfeld (z.B. Kamerafrau/-mann, Regie etc.) über Arbeitsproben bis zu Idee-Konzepten und Exposés für künstlerische Projekte.
Außerdem sollten sich die Interessierten früh mit der Spezialisierung in eine Richtung beschäftigen, viel praktische Erfahrung sammeln und studienvorbereitende Kurse machen. Die Aufnahmeprüfungen sind oft mit hohen Anforderungen belegt. Für die meisten Masterstudiengänge und viele Bachelorstudiengänge sind Praxiserfahrungen unabdingbar. Hilfreich ist es, jemanden über das Video schauen zu lassen und die Projektarbeiten nicht kurz vor Bewerbungsschluss fertig zu stellen, denn eine Filmproduktion kostet in der Regel viel Zeit, Vorbereitung und genaue Planung, die im Studium und späteren Berufsleben ebenfalls sehr wichtig sind.
Wer sich auf 3D-Animation spezialisieren will, kann dies beispielsweise an der Bournemouth University bewerben. Dort sind neben dem Bachelor praktische Erfahrungen in der Animation erwünscht und ein Portfolio mit bisherigen Werken beispielsweise als Showreel. Das Showreel sollte nicht zu lang sein und in maximal zwei bis drei Minuten Kreativität, Fähigkeiten und Ideenreichtum zeigen. ExpertInnen empfehlen es, sehr stark zu kürzen und harte Schnitte zu setzen, denn so bleiben die besten Bilder in Erinnerung. Weitere Tipps zur allgemeinen Bewerbung findest du hier.
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