...und erst Recht wenn man noch fit genug für sie ist. Ein Kind schon während des Master-Studiums zu bekommen scheint daher ein guter Plan. Oder nicht? Du bist eine der ersten in deinem Freundeskreis mit einem Kind, d.h. alle fiebern mit dir (und deinem Partner) und bieten sich gerne für Hilfe an. Oma und Opa sind noch jung und würden gerne etwas mit dem Kind unternehmen. Ihr seid belastbar und braucht nicht so viel Schlaf. Und vor allem: ihr würdet euch einfach über ein Kind freuen.
...ja, wenn da nicht das Aber wäre! Denn sind die Freunde auch noch bereit auszuhelfen, wenn das Kind wirklich da ist? Oder wollen sie eigentlich viel lieber selbst abends ausgehen? Und Oma und Opa – haben die nicht auch noch viel zu viel selbst zu tun? Immerhin sind sie wahrscheinlich selbst noch berufstätig. Und bist du wirklich so belastbar, wie es dir vorkommt? Oder verlangt das Studium und vielleicht der Nebenjob doch einiges mehr ab als erwartet?
Wenn das Kind schon unterwegs ist, gibt es nicht mehr viel zu überlegen. Dann bekommt man das schon irgendwie hin – schließlich haben schon Eltern in ganz anderen Umständen ihre Kinder großgezogen. Aber solange die Kinderplanung noch nicht definitiv ist, solltest du erst in Ruhe das Für und Wider abwägen.
Ein Kind neben dem Studium groß zu ziehen ist keine leichte Aufgabe und fordert vor allem viel Organisationstalent: Kinderbetreuung, Studium, eventueller Nebenjob, Partner und Freunde sind Dinge, die plötzlich unter einen Hut gebracht werden wollen. Aber auch wenn ein Kind neben dem Studium eine extra Herausforderung darstellt, so bietet gerade die Studienzeit viel mehr Flexibilität in deinem Zeitmanagement als es später in den meisten Berufen der Fall ist. Außerdem kannst du beispielsweise von dem Erlass der Studiengebühren oder einer Sonderregelung bei Prüfungen profitieren. Generell solltest du dazu bereit sein, die Regelstudienzeit zu überschreiten und ein bisschen mehr Zeit als deine Kommilitonen einzuplanen.
Welche Hilfsangebote dazu beitragen können, dass dein Organisations-Hut nicht aus allen Nähten platzt, ist dabei gut zu wissen. Im Folgenden findest du einige wichtige Infos.
Als Mutter oder Vater eines Kindes steht dir selbstverständlich auch als StudentIn Familienbeihilfe zu. Familienbeihilfe, das ist der staatliche Zuschlag, auf den Eltern unabhängig von ihrem Einkommen oder ihrer Beschäftigung Anspruch haben, um sie bei der Unterhaltspflicht zu unterstützen. Die Höhe der Familienbeihilfe ist vom Alter des Kindes abhängig und liegt bei der Geburt bei circa 105 Euro, ab 19 Jahren bei circa 150 Euro monatlich.
Nun wirst du unter Umständen stutzig, denn du bist als Master-StudentIn vermutlich selbst noch beihilfeberechtigt, oder viel mehr deine Eltern. Als Student empfangen deine Eltern bis zu deinem 27. Lebensjahr Familienbeihilfe, so diese denn beantragt ist. Wie läuft das nun, wenn du selbst ein Kind bekommst? Prinzipiell gilt, dass deinen Eltern bis zu deinem 27. Lebensjahr weiterhin Beihilfe zusteht und selbstverständlich auch dir für dein Kind. Allerdings gibt es hier ein paar Dinge, die zu beachten sind.
Während des Mutterschutzes (von acht Wochen vor bis acht/zwölf Wochen nach der Geburt) sowie bis zum zweiten Geburtstag deines Kindes ist die Berechnung der Familienbeihilfe für deine Eltern eingeschränkt. Darüber hinaus musst du einen Nachweis über mindestens acht Wochenstunden (16 ECTS) an deiner Uni in den ersten beiden Semestern mit Kind bringen. Mit dem zweiten Geburtstag deines Kindes berechnet sich die Familienbeihilfe für deine Eltern wieder normal.
Beantragen musst du die Familienbeihilfe beim Wohnsitzfinanzamt. Ausführliche Informationen rund um das Thema Familienbeihilfe findest du hier.
Neben der Familienbeihilfe steht dir unter Umständen Kinderbetreuungsgeld zu. Dieses beantragst du bei deinem Krankenkassenträger. Die Beantragung des Kinderbetreuungsgeldes ist jedoch recht kompliziert, denn sie hängt generell vom Zeitraum ab, über welchen du dein Kind selbst betreuen möchtest. Prinzipiell ist ein Zeitraum von 12 bis 36 Monaten in fünf verschiedenen Varianten wählbar.
Dein Anspruch auf das KBG ist als Student leider keinesfalls garantiert. Darüber hinaus ist das so genannte Wochengeld mit dem KBG verknüpft. Das Wochengeld regelt den Verdienstausfall in den acht Wochen vor bis zu zwölf Wochen nach der Geburt, in denen du gesetzlich nicht arbeiten darfst. Dieses steht dir als Student nur dann zu, wenn du geringfügig beschäftigt bist und du dich selbst bei der Kranken- und Pensionsversicherung versichert hast (monatliche Kosten von circa 50 Euro) oder du dich in einer regulären Voll- oder Teilzeitbeschäftigung befindest.
Weitere Informationen findest du auf den Seiten des Bundesministeriums für Familien und Jugend oder auf den Seiten des virtuellen Amtshelfers Help.gv.at. Hier werden dir unter anderem Entscheidungshilfen zur Beantragung einer der fünf Varianten des KBGs nahe gelegt.
Eine weitere Möglichkeit der finanziellen Bezuschussung im Studium mit Kind ist der ESF-Kinderbetreuungskostenzuschuss des Europäischen Sozialfonds (ESF). Die Förderung des Studiums mit Kind fällt in den vierten Förderungsschwerpunkt des ESF Lebensbegleitendes Lernen und ermöglicht eine finanzielle Unterstützung während der Abschlussphase des Studiums. Die Bedingungen, um den ESF-Kinderbetreuungskostenzuschuss beantragen zu können, lauten also wie folgt:
Die Dauer der Abschlussphase darf 18 Monate nicht überschreiten, die Bezuschussung endet mit Studienende. Die Höhe der Bezuschussung wird im Einzelfall geprüft, liegt aber bei höchstens 150 Euro monatlich. Eine weitere Möglichkeit Förderung im Rahmen des ESFs zu erhalten ist das ESF-Studienabschluss-Stipendium, welches finanzielle Unterstützung in der Studienabschlussphase unter erleichterten Bedingungen in Aussicht stellt.
Ausführliche Informationen zum Kinderbetreuungskostenzuschuss findest du hier.
Das wichtigste Erfolgsrezept für dein Master-Studium mit Kind ist es, nachzufragen und Hilfsangebote einzuholen. Die sozialen Beratungsstellen der Unis und Fachhochschulen beschäftigen sich nicht nur mit Fragen der Gleichberechtigung und Studenten mit körperlicher Einschränkung. Sie sind auch für dich als Student mit Kind da und nehmen sich viel Zeit, alle Fragen zu beantworten. Ganz gleich, ob es sich hierbei um Finanzfragen, Zeitmanagement oder um Probleme in der Kinderbetreuung handelt. Ansprechpartner mit Verständnis, Hilfe und Zeit findest du heute an beinahe jeder Hochschule. Und selbst wenn deine Hochschule dir gerade nicht die passende Lösung parat legt, so wird sie dir weitere Ansprechpartner nennen, die dir mit Rat und Tat beiseite stehen.
Ein Studium mit Kind ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Die Anzahl der studierenden Eltern steigt an und die Hochschulen reagieren darauf. Denn in der Regel gibt es an allen Studienstandorten verschiedene Betreuungsangebote, die dir helfen, die Kindererziehung und das Studium unter einen Hut zu bringen. Einige Hochschulen verfügen beispielsweise bereits über Kindertagesstätten in unmittelbarer Erreichbarkeit.
Nur wenige Studenten können heutzutage auf Freunde oder Familie zurückgreifen, die ausreichend Zeit und Lust haben, die eigenen Kinder unentgeltlich zu versorgen. Und ganz allgemein ist die Kinderbetreuung gesellschaftlich ein heikles Thema. Aus dieser Not heraus engagieren sich Eltern, die sich selbst noch im Studium befinden und rufen beispielsweise eine Art rotierende Kinderbetreuung ins Leben. Hier passen Studierende mit Kind auf die eigenen und Kinder von Kommilitonen zu bestimmten Zeitpunkten auf. Mit solch innovativen Selbsthilfe-Projekten senkst du deine Ausgaben und baust Kontakte zu Müttern und Vätern auf, die deine Situation nachvollziehen können. Es lohnt sich also, bei deiner Hochschule oder in deiner Stadt einmal rumzuhorchen, ob es solch engagierte Eltern gibt.
Die ÖH, die Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft, hat sich die allgemeinen und studienbezogenen Interessen der österreichischen Studenten zur Aufgabe gemacht. Das Beraten von Studenten mit Kind gehört entsprechend auch zu den Aufgaben der ÖH. Um möglichst umfassende Auskünfte geben zu können hat die Österreichische Hochschülerschaft eine Broschüre entwickelt, in der alle notwendigen Tipps von Schwangerschaft bis Studienabschluss, viele Beratungsmöglichkeiten und Hilfen zusammengefasst sind.
Zur Broschüre, einer Liste von Betreuungsstellen und Beratungskontakten der ÖH geht es hier.
Ein Vollzeitstudium mit Kind stellt eine Herausforderung dar, welche mit einem hohen Maß an Selbstdisziplin sowie der Bereitschaft die Regelstudienzeit zu überschreiten, machbar ist. Es gibt selbstverständlich aber auch Alternativen zum Vollzeitstudium, die dir ein bisschen mehr Zeit und Raum für dich und dein Kind lassen. Denn sowohl ein Teilzeit- als auch ein Fernstudium ist konzipiert, um einer weiteren Beschäftigung nach zugehen. Ein Kind groß zu ziehen stellt eine solche „Beschäftigung“ dar, auch wenn dies oft vergessen wird. Diese alternativen Studienformen erlauben es dir, deiner Rolle als Elternteil nachzugehen und dein Studium erfolgreich zu absolvieren. Und dabei fällt zumindest ein wenig Druck von deinen Schultern ab. Eine willkommene Alternative?
Natürlich stehen dir auch kirchliche, staatliche oder gemeinnützige Beratungsstellen zum Thema Leben mit Kind zur Verfügung. Das Bundesministerium für Familien und Jugend informiert mit seinem Familienservice über alle Probleme und Fragen rund um das Kind. Freie Beratungsstellen wie des Österreichische Familienbundes stehen dir ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite.
Auf den MASTER AND MORE Messen stellen zahlreiche Hochschulen ihre Studiengänge vor.
Informiere dich jetzt auf www.mastermessen.de
Alle Standorte der MASTER AND MORE Messen in Österreich und Umgebung:
Weitere Standorte der MASTER AND MORE Messen:
Weitere Standorte in Europa
Jetzt kostenloses Ticket sichern und Messe-Besuch planen!
Studienscout NL - Studium in den Niederlanden - www.studienscout-nl.de
BACHELOR AND MORE - Finde dein Bachelor-Studium! - www.bachelor-and-more.de
INTERNATIONALE MASTER AND MORE PORTALE